Die Geschichte des Kirchengebäudes
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Federzeichnung der Kirche zu Mildenau um 1840
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Dresdner Kreuzchor in der Kirchruine
04. August 1946
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Ausgebrannte Kirche
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Wiederaufbau der Mildenauer Kirche
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Gerüstbau Glockenturm
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Glockenankunft
03. August 1955
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Festzug zur Glocken- und Kirchweihe
09. Oktober 1955
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Pfr. Eichler beim Aufschließen der Kirchentür
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Pfarrer Erdmann Paul
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Glockenweihe
21. März 2004
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Gedenken an die Bombardierung
vor 75 Jahren (2020)
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Hauptamtliche Mitarbeiter
2020
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Verabschiedung Pfr. Martin Gröschel
2020
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vor 1517
Nach den Bestrebungen der römisch-katholischen Kirche, in den größeren Ortschaften Gotteshäuser zu errichten, kam es auch in Mildenau zur Entstehung einer Wallfahrtskapelle. Da ein bedeutender Handelsweg durch das Dorf führte, wurde diese dem St. Nikolaus geweiht, welcher als Schutzpatron der Handelsleute und Seefahrer bekannt war.
Durch späteren Anbau an die Kapelle entstand die erste Kirche in Mildenau, welche mit 3 Glocken und 2 Türmen ausgestattet war. Zudem wurde der erst äußerst einfach gehaltene Innenraum der Kapelle nun durch aufwendige Schnitzereien und Bilder geschmückt.
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ab 1517
Die 1517, durch Martin Luther ausgelöste Reformation, durch den Anschlag der 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, verbreitete sich schlagartig über ganz Deutschland. Auch im Erzgebirge stimmten viele der Lehre Martin Luthers und der damit verbundenen kirchlichen Erneuerung zu.
So verfasste der damalige Pfarrer Erhard Fleischmann bereits 1523 einen Taufbericht in evangelischer Weise und auch seine Predigten waren zu dieser Zeit durch eine evangelische Denkweise geprägt. Schließlich wurde Pfarrer Fleischmann um 1536 der erste evangelische Pfarrer im Kirchspiel Mildenau.
Zu dem damaligen Kirchspiel gehörten neben Mildenau auch Reichenau (Obermildenau), Lichtenhain (Teil von Königswalde) und Streckewalde.
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ab 1794
Ein deutlicher Beweis der tiefen Verwurzelung unseres christlichen Glaubens in Mildenau war der Entschluss, eine neue Kirche zu bauen, da die alte Kirche schon sehr baufällig und viel zu eng für die große Gemeinde gewesen sei. Bereits 1794 wurden beide Kirchtürme des alten Gotteshauses aufgrund der Einsturzgefahr abgerissen.
Der Neubau der Kirche, unter der Bauleitung von Christian Friedrich Uhlig, konnte nun im April 1834, mit der Grundsteinlegung beginnen. Das nötige Holz für den Bau lieferten zwei Stürme, welche im Gemeindewald zur Entwurzelung mehrerer Bäume beigetragen hatten. Der Zusammenhalt der Dorfbewohner und ihre Opferbereitschaft sorgten für eine erstaunliche Entwicklung des Projektes, so dass am 27. Oktober 1839 die Kirche feierlich geweiht werden konnte.
Um die Arbeit des damaligen Glöckners Stephan zu erleichtern, bezog dieser mit seiner Familie eine für ihn hergerichtete Wohnung im Kirchturm. Dort wohnten diese von 1863 bis 1874.
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ab 1914
Im Ersten Weltkrieg blieb die Kirche in Mildenau von direkten Kriegshandlungen verschont und konnte deswegen Raum schaffen für alle, die während dieser schlimmen Zeit Trost suchten. Trotzdem mussten 1917 schließlich zwei der drei Glocken abgehängt und zur Sammelstelle gebracht werden. Die Glocken konnten jedoch nach Kriegsende unter großem Aufwand wiederbeschafft werden.
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ab 1939
Kurze Zeit vor dem 100-jährigen Jubiläum unserer Kirche brach am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg aus, der auch unserem Dorf unbeschreibbares Leid bringen sollte.
Am 19.01.1942 wurden schließlich ein weiteres Mal die beiden kleinsten Glocken abgenommen. Da Pfarrer Eichler wohl schon mit einer solchen Maßnahme gerechnet hatte, veranlasste dieser bereits 1940 eine Schallplattenaufzeichnung des Geläuts.
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ab 1945
Die Nacht vom 14./15. Februar 1945 ging als wohl eines der schrecklichsten Ereignisse der Mildenauer Kirchgemeinde in die Chroniken ein. In dieser Nacht wurden zahllose Brandbomben von anglo-amerikanischen Bombern über Mildenau abgeworfen. Neben vielen anderen Gebäuden fiel auch unsere Kirche den Flammen zum Opfer, sodass diese bis auf die Außenmauern zerstört wurde. Der Gefahr entgegenblickend rettete Pfarrer Eichler die Altarbibel, das Altarkruzifix, sowie 4 Altarleuchter aus der brennenden Kirche. Wenige Wochen nach der Schreckensnacht kam es zur endgültigen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges.
Trotz der völligen Entmutigung der Mildenauer Bürger, verspürte Pfarrer Eichler den göttlichen Auftrag, einen Wiederaufbau der Mildenauer Kirche einzuleiten. Nachdem der Innenraum vom Schutt befreit worden war, wurde die Gemeinde bereits am 6. Juni 1945 zum Gottesdienst in die Mildenauer Kirchruine eingeladen. Die Kollekte dieses Gottesdienstes von über 300 Mark legte den Grundstein des Bauvorhabens. Nach zähen Verhandlungen, welche bis zu zwei Jahre lang andauernden, wurde der Wiederaufbau der Mildenauer Kirche durch den Rat des Kreises Annaberg genehmigt. So konnten die Arbeiten schließlich im Frühjahr 1947 begonnen werden.
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ab 1948
Am 10. April 1948 konnte das Richtfest gefeiert werden. Trotz darauffolgenden Schwierigkeiten durch die Bauholzknappheit aufgrund des Uranbergbaus und der finanziellen Notlage, kam es 1955 zur Fertigstellung des Wiederaufbaus. Dies ist vor allem der Opferbereitschaft der Gemeinde zu verdanken, welche durch Spenden 60% der Kosten (500.000 M) selbst übernahm. So wurde am 9. Oktober 1955 die Glocken- und Kirchenweihe festlich vollzogen. Nach der Erfüllung seines Auftrages ging Pfarrer Johannes Eichler am 01.November 1957 in den verdienten Ruhestand und übergab die Gemeinde und die Fertigstellung der Kirche an Pfarrer Hans Köckert. Bis alle Stuck-, Zimmerer-, Vergoldungs- und Malerarbeiten abgeschlossen waren, vergingen noch einige Jahre. 1962 wurde der Wiederaufbau der Kirche, wie damals im Stile des Klassizismus vollendet.
1964 wurde zudem der hölzerne Taufstein durch einen Taufstein aus Hilbersdorfer Porphyr ersetzt, welcher auch heute noch in unserer Kirche bewundert werden kann.
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ab 1974
Am 15.09.1974 legte Pfarrer Hans Köckert sein Amt nieder und übergab die Kirchgemeinde Mildenau vom 09.03.1975 bis 30.06.2008 an Pfarrer Erdmann Paul. Diesem ist es vor allem zu verdanken, dass zu DDR-Zeiten die Erhaltung unserer Kirche fortgeführt wurde, trotz der Verdrängung der Kirche durch den Staat und der allgegenwärtigen Negation des Glaubens.
So kam es von 1983 bis 1987 zu weiteren Bauarbeiten an der Kirche, mit dem umfangreichen Schornsteineinbau, der Trockenlegung der Grundmauern und der Erneuerung des Außenputzes.
Überregional bekannt wurde unsere Kirche zur DDR-Zeit außerdem als ein Drehort der DEFA-Verfilmung „Rapunzel“ (1988).
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ab 2003
2003 bis 2004 wurde schließlich der Turm der Kirche saniert, damit verbunden ist die Neugestaltung des Glockenturmes und die Anschaffung von einem neuen Bronzegeläut. Die neuen Bronzeglocken, welche die Namen David, Johannes und Nikolaus tragen, wurden schließlich am 21. März 2004 im Rahmen eines Festgottesdienstes geweiht.
Von 2010 bis 2012 kam es zur Erneuerung aller Fenster des Kirchengebäudes.
Am 19. September 2010 wurde die Ordination von Pfarrer Martin Gröschel feierlich vollzogen. Dieser war bis Juli 2020 der geistliche Leiter der Kirchgemeinde Mildenau.
Quellen:
Archivunterlagen Ev.-Luth. Pfarramt Mildenau
Meyer, Hans (2005): Zerstörung und Wiederaufbau der Mildenauer Kirche, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Mildenau, 1. Auflage
[Stand: 15.05.2023]
Meyer, Hans/ Paul, Erdmann (2004): Die Mildenauer Glockengeschichte, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Mildenau, 1. Auflage
[Stand: 15.05.2023]
"Kirchengeschichte Mildenau", online unter: https://www.mildenau.de/gemeinde/willkommen/historisches/kirchengeschichte-mildenau/ [Stand: 15.05.2023]